Bildertanzquelle: Ludwig Wild
Anfang der 1950er, abgeschlossen 1955, fand sowohl in Walddorf als auch in Häslach eine Flurbereinigung statt. In Häslach zusätzlich eine Ortsbereinigung. Unter der Zuständigkeit des Flurbereinigungsamtes wurden die Fluren neu vermessen, neu geordnet, neue Wege angelegt und den Eigentümern, etwas verändert, wieder neu zugeteilt. Vor der neuen Zuteilung wurden Wege angelegt und Feuchtgebiete durch Drainagen trocken gelegt. Wasser und Wege fielen in den Zuständigkeitsbereich des Wasserwirtschaftsamtes. Dieses Amt gab dem örtlichen Vorstand der Flurbereinigung den Auftrag für die Durchführung der Drainagearbeiten. Dieser, sogenannte Akkordeur, fand die Leute für die Durchführung vor Ort. Wer damals in der Landwirtschaft geblieben war hatte zwar viel Arbeit, aber kein Geld. Arbeiten wie diese boten einen Nebenerwerb, für den es wenigstens Geld gab. Gegraben wurde musste im Akkord. Die Anforderungen waren hoch, die Entlohnung bescheiden.
Das Foto zeigt fünf junge Männer aus Walddorf,
die im Walddorfer Auchtert arbeiten. Der Auchtert liegt rechts der Straße nach
Dettenhausen. Im Hintergrund ist der Schönbuchrand zu sehen.
Der Älteste von ihnen, Friedrich (Fritz) Wild,
vierter von links, Jahrgang 1928, war mit kaum 17 bereits im Krieg in
Frankreich und in Gefangenschaft gewesen. Der Jüngste, Ludwig Wild, Mitte, Jahrgang
1936, heutiger Waldhornwirt in der Stuttgarter Straße, hatte 1950 gerade seine
Konfirmation hinter sich. Links außen steht Albert Knapp, dann Karl Gaiser,
Nonnengasse, d’r Ernta Karl, Ludwig Wild, Fritz Wild von der Deutschen Gasse
(Dettenhauser Straße), rechts außen, Hans Wurster. Im zweiten Bild heben sie für
den Fotografen ihren Sutterkrug(Krug aus Steingut) mit Most. Man sieht, es ist
ein heißer Tag.
An ihrer Ausstattung ist abzulesen, dass sie schmutzige,
körperlich schwere Arbeit in nasser, somit schwerer, Erde verrichten. Das
Wasserwirtschaftamt hatte entsprechend der Wasserläufe und der Geländebeschaffenheit,
die Linien vorgegeben, wie gegraben werden musste. Die Männer hatten Gräben von
1,00 bis 1,30 Meter Tiefe auszuheben, Drainagerohre einzulegen und wieder die
Gräben zu schließen. Die Rohre leiteten das Wasser in den Straßengraben längs
der Straße.
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