Montag, 4. März 2019

1950er – Der Schönbuch als Arbeitsplatz


Für die ehemals bäuerlich geprägten Dörfer im und rund um den Schönbuch war der Wald, für Männer und Frauen, ein wichtiger Arbeitsplatz. Arbeit im Staats- oder Gemeindewald  bot die Möglichkeit eines Nebenverdienstes zur Landwirtschaft. Frauenarbeit war bei der Aufzucht, Pflege und Auspflanzung der Jungpflanzen gefragt. Männer arbeiteten als Holzmacher. Das nachfolgende Foto wurde in den 1950ern aufgenommen und zeigt eine Gruppe von Waldarbeitern aus Häslach im Schönbuch. Zum Schutz der Kleidung tragen sie Arbeitsschürzen.

Bildertanzquelle: Eugen Morlock

Stehend von links: Albert Welsch, dahinter unbekannt, Christian Graß, Karl Leitenberger, Robert Roth, unbekannt, Förster, Ludwig Necker.
Vorn sitzend: Friedrich Walker.

Diese Männer waren, wie einige Urkunden belegen, im Staatswald beschäftigt. Von  Friedrich Walker, im Bild vorn sitzend, haben wir drei Urkunden zur Verfügung gestellt bekommen.
1948 erhielt er, kurz nach dem er aus Krieg und Gefangenschaft zurückgekehrt war, die erste Urkunde, weil er „…..mehr als 25 Jahre unverdrossen und treu im Staatswald gearbeitet hat, wurde in Anerkennung seines langjährigen Dienstes,, für die ihm die Verwaltung ihren besonderen Dank ausspricht, eine Dienstprämie von 50 RM (Reichsmark) zuerkannt.“ Ausgestellt am 27. März 1948, vom Forstmeister des Forstamtes Einsiedel. Kurz vor der Währungsreform hatte die Reichsmark allerdings praktisch keinen Kaufwert mehr. Am 21. 06. 1948, wurde die DM = Deutsche Mark in der damaligen Bundesrepublik eingeführt.



1952 folgte der „Waldfacharbeiterbrief“. Friedrich Walker vom „Forstamt Einsiedel wird auf Grund der bestandenen Prüfung zum Waldfacharbeiter ernannt.“ Ausgestellt von der Württembergischen Forstdirektion Tübingen.

Bildquelle: Urkunden – Friedrich Walker

1963 folgt die „Ehrenurkunde“ „…in Anerkennung der 40 – jährigen treuen Dienste im Staatswald“ „im Forstbezirk Einsiedel“ wird „diese Ehrenurkunde überreicht“. Ausgestellt von der Forstdirektion Südwürttemberg – Hohenzollern“ in Tübingen.

Aktuell befasst sich eine Sonderserie „ZEITREISE“ des Schwäbischen Tagblatts Tübingen mit dem Schönbuch und der Geschichte seiner Dörfer. Dettenhausen und die südlichen Schönbuchrandgemeinden Pliezhausen und Walddorfhäslach wurden am 23. 02l. 2018 thematisiert. Eine sehr treffende Überschrift heißt „Von armen Dörfern zu modernen Gemeinden“.


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