Montag, 23. März 2020

1914 – „Ochsen“ mit „Ochsenbrückle“


Bildquelle: Kalender 1985, „Alte Bilder aus Walddorfhäslach“, GW-Schule


Das Kalenderblatt vom März 1985 ziert dieses Foto vom Walddorfer Ochsen. Auf der Rückseite des Blattes ist folgender Text zu lesen:

Das Gasthaus zum Ochsen – früher beliebtes Ausflugsziel für Studenten aus Tübingen – mit seiner besonderen Bauweise ist nicht aus Walddorf wegzudenken. Idyllisch war auch das Steinbrückle über den Mühlbach. Aber die Idylle täuscht. Der Mühlbach war jahrzehntelang ein Sorgenkind der Gemeinde. Bei starken Niederschlägen flossen große Wassermassen zusammen und verursachten immer wieder umfangreiche Hochwasserschäden. In Trockenzeiten aber war der Bach ein unhygienisches Rinnsal mit einzelnen Tümpeln. Dieses Unschöne ist mit der Eindolung im Jahr 1950/51 verschwunden.  Verschwunden sind aber auch die kleinen Steinbrücken, die mit dem Bach dem Dorfbild ein eigenes Gepräge gegeben hatten.“

Soweit der Kalendertext. In unserem Buch „Historische Fotografien – Walddorfhäslach“ finden Sie im Kapitel „Bäche und Wasser weitere Fotos zum Mühlbach und dessen Eindolung 1950/51“ auf den Seiten 33 bis 41 . Der offizielle Name „Mühlbach“ war bei den Dorfbewohnern wenig gebräuchlich. Man sprach einfach vom „Bach“ oder weniger schmeichelhaft vom „Katzenbach“. Auf der Rückseite des Ochsens sind Spuren zu sehen, die auf den Betrieb einer Mühle hinweisen.

Montag, 16. März 2020

1910 – Warten auf den Hefemann



Bildquelle: Kalender, Gustav – Werner –Schule 1986

Die Grundversorgung der Menschen  auf dem Land erwirtschafteten sie in der eigenen Landwirtschaft. Anfang des vergangenen Jahrhunderts konnte man das, was man dazu kaufen musste, wie z. B. Salz und Zucke im Dorfladen erhalten. Für spezielle Artikel ´zogen Händler durch die Dörfer.
Auf dem heutigen Foto sehen wir Frauen und Kinder in Walddorf, wie sie 1910 am Straßenrand auf den Hefe – Händler warten. Einmal in der Woche kam der Hefemann aus Schlaitdorf. In einem Säckchen, das er um die Schulter gebunden hatte, trug er die Hefe mit sich. Sein Herannahen kündigte er jit einer kleinen Pfeife an. Seine Hefe hatte er  von Hand zu kleinen Häufchen geformt und in Zeitungspapier eingepackt.. (Foto Seite 84 im Buch)

Montag, 9. März 2020

1945 - Feldarbeit im Flrühjahr


 
Bildquelle: Erich Heim

Bevor die Frühjahrssaat ausgebracht werden kann, muss zuvor der Ackerboden zubereitet werden. Ein Arbeitsvorgang ist das Eggen. Die groben Schollen der Ackerfurchen vom Pflügen müssen eingeebnet und verfeinert werden. Das geschieht mit den Zähnen der Egge. Erst nach dem Eggen kann gesät werden.
Auf dem obigen Foto sehen wir Karl Heim, den Adlerwirt von Häslach im Frühjahr 1945. Mit seinem Kuhgespann ist er beim Eggen seines Ackers im „Stämmele“.  Der Weg im Hintergrund ist der Holzweg (heute Fortsetzung der Schulstraße in Richtung Theaterheim). Die Äcker nach oben, rechts des Holzweges heißen „Im Holzweg“, die Äcker nach unten, links des Weges „Im Stämmele“. Bei der Arbeit hatte der Bauer immer einen „Schaffschurz“ = Arbeitsschürze an, so auch der Adlerwirt auf diesem Foto. Wer das Foto gemacht hat ist nicht bekannt.
Für Walddorfhäslach war der April 1945 der letzte Kriegsmonat. Das offizielle Kriegsende war am 08. Mai 1945. Am 11. April erhielten Walddorf und Häslach einen Tieffliegerangriff. Die Bodentruppen marschierten am 19. April in Walddorf und am 20. April  vormittags in Häslach ein. Um 10.00 Uhr machten sie Halt im „Adler“ in Häslach. Sollte das Foto am 11. Aprils gemacht worden sein,  so wird erzählt, dass einer seiner Buben, der mit auf dem Feld  dabei war, sich beim Tieffliegerangriff hinter einem Baum versteckt habe.

Montag, 2. März 2020

1954 - Schulausflug


Bildquelle: Hermine Müllerschön/Brigitte Schattler

Wohin ist wohl dieser Schulausflug gegangen? Wer auf Schloss Monrepos bei Ludwigsburg gekommen ist, hat recht geraten, beziehungsweise , hat die Schlosskulisse im Hintergrund erkannt.. Monrepos  kommt aus dem Französischen und bedeutet „Mon“ = mein/meine, „repos“ = Ruhe, also „Meine Ruihe“. Nach Ruhe sehnten sich die Menschen zu allen Zeiten, so auch die württembergischen Herzöge mit ihrem Residenzschloss in Ludwigsburg. Schon seit dem 16. Jahrhundert hielten sie sich gern am Eglosheimer See zur Jagd auf.
1804 wurde das See - Schlösschen Monrepos am See fertiggestellt. Den Herzögen, ab 1806 Königen, diente es als Jagdschloss. Schon um 1830 wurde Monrepos der Öffentlichkeit zur Besichtigung freigegeben. Es entwickelte sich zum Naherholungsgebiet für den Raum Ludwigsburg.

Auf dem obigen Foto sehen wir die Schüler der Volksschule Häslach. Der Jahresausflug mit ihrem Lehrer Herr Zimmermann führte zum Schloss Monrepos. Leider sind am rechten Bildrand nicht mehr alle Schüler mit ins Bild gekommen. Die Schüler sitzen oder stehen nach Jahrgängen und Alter gestuft auf der Treppe zum Schlosseingang. Mancher wird sich selbst oder einen Mitschüler wieder erkennen. Die Jüngsten sind Jahrgang 1949, die Ältesten, Klasse 8, Jahrgang 1941.