Sonntag, 28. Februar 2016

1956 - Waschtag





Vor sechzig Jahren, 1956, der Zeit, in der das Foto entstand, war Wäsche waschen häufig noch Handarbeit. Einig Haushalte besaßen eine Waschmaschine, die aber in keiner Weise mit den heutigen zu vergleichen geht. Es bedurfte eines Waschkessels, in dem, mit Holz befeuert, die Kochwäsche gekocht wurde. Die Wäsche wurde dann, bei Handwäsche, in einen Waschzuber getan und von Hand gewaschen, ausgewunden und im Garten aufgehängt. Die Erleichterung durch die Waschmaschine setzte nach dem Waschkessel ein. Anstatt in den Waschzuber, wurde die Wäsche in die elektrische Waschmaschine gefüllt, die einem Bottich glich, in dessen Mitte  sich ein Einsatz befand, durch den die Wäsche für den Waschvorgang hin und her bewegt wurde. Für das Auswinden kam die Wäsche in ein extra Gerät, die Schleuder. Nach dem Spülen der Wäsche und erneutem Schleudern, war sie fertig zum Trocknen. Zum Trocknen wurde sie im Freien aufgehängt. Im Garten wurde von Baum zu Baum ein Wäscheseil gespannt, an dem die Wäsche aufgehängt wurde. Es kam auch vor, dass durch Regen und Schnee die Wäsche wieder nass wurde. Im Winter konnten die Wäschestücke gefrieren. Dann wurde in der Stube neben dem Ofen getrocknet.
Das Waschwasser der Weißwäsche wurde nicht weggeschüttet. Darin wurde anschließend die Buntwäsche gewaschen, danach die Arbeitskleidung. Zum Schluss war das Wasser immer noch gut genug, um den Boden damit zu putzten oder die Obst- und Kartoffelsäcke darin zu waschen.
Bildertanzquelle: Karl Gaiser

Sonntag, 21. Februar 2016

1930 - Familienfoto


 Dieses Familienfoto aus der Zeit um 1930 repräsentiert zugleich die Zeitgeschichte der Generation der Eltern. Inzwischen betagt, sitzen  die Eltern für das Foto im Hof  vor dem Haus  auf Stühlen , links dahinter die Haustüre, rechts die Stalltüre. Der Vater Christian Graß aus Kohlberg, geb. 1858, war Schmiedemeister und betrieb eine Schmiede in Häslach, seine Frau Margarete, geb. 1861, stammte aus Häslach. Der zweitälteste Sohn Gottlob, geb. 1892, fiel 1915 im ersten Weltkrieg. Zwischen 1892 und 1900 starben vier Kinder im Kleinkindesalter. Die drei Söhne, die ihnen blieben stehen auf dem Foto hinter den Eltern,  der Älteste Christian (Mitte) geb. 1890, Jakob (rechts) geb. 1900 und Reinhold (links) geb. 1903. Der Älteste übernahm die Landwirtschaft in Häslach, die beiden andern lebten in Stuttgart und im Remstal. 
Für die Zeit der Eltern, der Vater starb 1932, die Mutter 1934,  eine Familiengeschichte, die ähnlich vielerorts anzutreffen war. 
Das Haus vor dem fotgrafiert wurde, ist die heutige Schulschraße 2 
 
Bildertanzquelle: Hilde Roth, geb. Graß

Sonntag, 14. Februar 2016

um 1970 - Walddorf bei Nacht (2)

Dieses Foto zeigt den beleuchteten Springbrunnen (s. 06. 01. 2016) in einer weiteren Perspektive.  Vom Hintergrund her lässt sich leicht der Standort feststellen.  Das kleine Haus ist das Wartehäuschen am Busbahnhof in Walddorf  wie es heute noch steht.  Das Fachwerkhaus dahinter ebenso. Heute befindet sich dort das Notariat. Zur Zeit der Aufnahme, Anfang der 1970er, befand sich darin das Feuerwehrmagazin der Freiwilligen Feuerwehr Walddorf, darüber die Wohnung des Bürgermeisters. Darin wohnte der damalige Bürgermeister Bäuerle mit seiner Familie.
Bildertanzquelle: Ernst Gaiser