Bildertanzquelle: Sammlung Schaal
1950/51 – Eindolung Weiherwiesenbach
Dieses Foto aus der Serie über die Eindolung des
Mühlbachs fiel bei genauerem Hinsehen als nicht ganz passend auf. Das Rohr, das
hier verlegt wird, hat einen viel kleineren Durchmesser, als die
Des Mühlbachs.
Dieses Rätsel aufzulösen erforderte fas detektivischer
Arbeit. Von der Größe her, passt das Rohr zum kleineren Weiherwiesenbach, der
in der Bevölkerung auch Edabach = Entenbach genannt wurde. Einige ältere Bewohner
der Bachstraße, Jahrgänge 1934 bis 1937, die dort aufgewachsen sind, zum Teil
noch dort wohnen, kennen, aber nur die geschlossene Bachstraße, keinen offenen
Bach. Und doch stammt die Aufnahme aus der Zeit 1950/51. Eine der ältesten,
wenn nicht sogar die älteste in Walddorf geborene und dort aufgewachsene
Person, Jahrgang 1921, bracht die die Aufklärung. In ihrer Kindheit hatte sie
noch den offenen Entenbach erlebt und die Wette. Eine Wette gab es in jedem Dorf. Es
war ein kleiner See, meist an einer ohnehin feuchten Erdstelle für die Gänse
und Enten des Dorfes. In Walddorf lag sie ungefähr dort, wo sich an der Ecke
Bachstraße/Kirchgasse die kleine Grünfläche mit Sitzbank befindet. Die untere
Kirchgasse ist als Wettabückele = kleiner Buckel zur Wette, bekannt.
In den Jahren 1930 – 1935 wurde in der Bachstraße vom damaligen Ortsende her
(heute Kreuzung mit der Gustav – Werner – Straße) der Bach unter die Erde
verlegt. Eingedolt wurde aber nur bis etwas weiter als die Wette gewesen war.
Die untere Strecke, zwischen den Häusern bis zur Hauptstraße war offen geblieben.
An der Hauptstraße, heute zwischen Nr. 3 und 5 (heutige Apotheke), endete der
offene Bach. Dort wurde er wieder in Rohre gefasst und unter der Hauptstraße
zum Mühlbach an der Bachbruck weiter geführt. Im Zuge der Baumaßnahmen 1950/51
wurde dieser letzte noch offene Bachverlauf ebenfalls geschlossen. Auf dem Foto
ist gut zu sehen, dass er sehr eng herging. Auf der einen Seite stehen die
Häuser der Bachstraße, auf der anderen Seite gegenüber die Häuser des
Entenhofes. Dazwischen werden - ohne Maschinen – in Handarbeit, die Rohre
verlegt. Der ehemalige Weg über den Bachverlauf ist heute überbaut und nicht
mehr zu begehen. Die schmale Schneise des Verlaufs zwischen den Häusern ist
aber zu erkennen. Wenn man an der Apotheke den Fußweg zwischen den Häusern zur
Bachstraße nimmt schaut man geradeaus den Verlauf.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen