Montag, 11. Februar 2019

1950/51 – Eindolung Weiherwiesenbach


Bildertanzquelle: Sammlung Schaal

1950/51 – Eindolung Weiherwiesenbach

Dieses Foto aus der Serie über die Eindolung des Mühlbachs fiel bei genauerem Hinsehen als nicht ganz passend auf. Das Rohr, das hier verlegt wird, hat einen viel kleineren Durchmesser, als die
Des Mühlbachs.
Dieses Rätsel aufzulösen erforderte fas detektivischer Arbeit. Von der Größe her, passt das Rohr zum kleineren Weiherwiesenbach, der in der Bevölkerung auch Edabach = Entenbach genannt wurde. Einige ältere Bewohner der Bachstraße, Jahrgänge 1934 bis 1937, die dort aufgewachsen sind, zum Teil noch dort wohnen, kennen, aber nur die geschlossene Bachstraße, keinen offenen Bach. Und doch stammt die Aufnahme aus der Zeit 1950/51. Eine der ältesten, wenn nicht sogar die älteste in Walddorf geborene und dort aufgewachsene Person, Jahrgang 1921, bracht die die Aufklärung. In ihrer Kindheit hatte sie noch den offenen Entenbach erlebt und  die Wette. Eine Wette gab es in jedem Dorf. Es war ein kleiner See, meist an einer ohnehin feuchten Erdstelle für die Gänse und Enten des Dorfes. In Walddorf lag sie ungefähr dort, wo sich an der Ecke Bachstraße/Kirchgasse die kleine Grünfläche mit Sitzbank befindet. Die untere Kirchgasse ist als Wettabückele = kleiner Buckel zur Wette, bekannt.
In den Jahren 1930 – 1935 wurde in der Bachstraße vom damaligen Ortsende her (heute Kreuzung mit der Gustav – Werner – Straße) der Bach unter die Erde verlegt. Eingedolt wurde aber nur bis etwas weiter als die Wette gewesen war. Die untere Strecke, zwischen den Häusern bis zur Hauptstraße war offen geblieben. An der Hauptstraße, heute zwischen Nr. 3 und 5 (heutige Apotheke), endete der offene Bach. Dort wurde er wieder in Rohre gefasst und unter der Hauptstraße zum Mühlbach an der Bachbruck weiter geführt. Im Zuge der Baumaßnahmen 1950/51 wurde dieser letzte noch offene Bachverlauf ebenfalls geschlossen. Auf dem Foto ist gut zu sehen, dass er sehr eng herging. Auf der einen Seite stehen die Häuser der Bachstraße, auf der anderen Seite gegenüber die Häuser des Entenhofes. Dazwischen werden - ohne Maschinen – in Handarbeit, die Rohre verlegt. Der ehemalige Weg über den Bachverlauf ist heute überbaut und nicht mehr zu begehen. Die schmale Schneise des Verlaufs zwischen den Häusern ist aber zu erkennen. Wenn man an der Apotheke den Fußweg zwischen den Häusern zur Bachstraße nimmt schaut man geradeaus den Verlauf.

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