Sonntag, 20. März 2016

1944 - Freunde

 Diese beiden Freunde sind zwei der Konfirmanden des  Konfirmationsfotos von 1941,  das  im Post vom 06. März 2016 zu sehen ist. Auf dem heutigen Foto sind sie drei Jahre älter.  Zwei gut aussehende junge Männer. Fotografiert wurden sie im Garten  des Bäckers Walter Müllerschön in Häslach.  Sie waren jugendlich, aber nicht unbeschwert.  Seit fünf Jahren war Krieg. Das Alter, in dem die Männer zum Kriegsdienst eingezogen wurden, rückte immer weiter nach unten.  Beide mussten 1944 mit 17 Jahren in den Krieg.  Beide ließen noch vor ihrem 18. Geburtstag ihr Leben. Richard Heim, links, fiel am 07. Januar 1945, Kurt Schölkopf, rechts,  galt seit dem 10. Mai 1945 als vermisst. Weitere 17 Jahre später, 1962, erhielten die Eltern die Nachricht, dass ihr einziger Sohn am Tag der Vermisstmeldung gefallen ist.  Bildertanzquelle: Hilde Fröhlich, geb. Schölkopf

Mittwoch, 16. März 2016

Wenn Erna Leitenberger erzählt...



... dann sind wir dabei gewesen und haben ihre Lebensgeschichte mit der Kamera aufgezeichnet. Vor allem die Zeit um 1945 interessierte uns - und da wurde es dann auch richtig spannend. Demnächst mehr in diesem Welttheater und dann ganz groß im Herbst, wenn wir noch mehr Zeitzeugen interviewt haben. Das planen jedenfalls Bildertanz und Kulturgüterverein. Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

Sonntag, 13. März 2016

1956 - Im Märzen der Bauer.....

  1. Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt.
    Er setzt seine Felder und Wiesen instand.
    Er pflüget den Boden, er egget und sät
    und rührt seine Hände frühmorgens und spät.
  2. Die Bäurin, die Mägde, sie dürfen nicht ruh'n,
    sie haben im Haus und im Garten zu tun.
    Sie graben und rechen und singen ein Lied,
    sie freu'n sich, wenn alles schön grünet und blüht.
  3. So geht unter Arbeit das Frühjahr vorbei;
    da erntet der Bauer das duftende Heu.
    Er mäht das Getreide, dann drischt er es aus.
    Im Winter, da gibt es manch fröhlichen Schmaus.


1956, als das heutige Bild aufgenommen wurde, befand sich die Landwirtschaft mitten im Umbruch. Das Foto zeigt ein Pferdegespann mit einem Truchenwagen (Bretterwagen, Mistwagen) beim heutigen Baindweg. Es sind kräftige Rösser, keine niedliche Rösslein.  Von der Umgebung her,  noch kahle Bäume, könnte es tatsächlich im März aufgenommen worden sein.  Das Pferdegespann ist ein Zeugnis der Zeit, die zu Ende gehen sollte. Die Motorisierung in der Landwirtschaft war voll im Gange. Der Bulldog (= Traktor) als Zugmaschine war im Kommen. und ersetzte die Zugtiere Ochsen, Kühe und Pferde. Mitte der 1950er hielten sich hier am Ort Zugtiere und Zugmaschinen sich die Waage. 1960 war die Motorisierung prktisch abgeschlossen. Es fuhren nur noch vereinzelt Kuhgespanne durch den Ort. 
Bildertanzquelle:  Karl Gaiser

Sonntag, 6. März 2016

1941 - Konfirmation

Die Konfirmationen in den evangelischen Kirchen innerhalb der Württembergischen Landeskirche, fanden einheitlich in der Passionszeit, vor Palmsonntag, statt. 19441 war Palmsonntag am 06. April, Ostern am 13. April. Die Konfirmation in Häslach, woher das heutige Foto stammt, f wurde am Sonntag Judica, eine Woche vor Palmsonntag, am 30. März gefeiert. Die Namen der Konfirmandinnen und Konfirmanden sind, von links: Else Armbruster, Sophie Jehle, Friede Schölkopf, Lore Heim, Hedwig Schölkopf ; die hintere Reihe:  Gerhard Hess, Richard Heim, Helmut Lang, Kurt Schölkoüf, Emil Bockstadt, Wilhelm Braun, Karl Welsch.

Es war das zweite Kriegsjahr des zweiten Weltkrieges (Kriegsausbruch, 01. 09. 1939). Noch wurden dem Volk Siege vermeldet. Wie lange noch Krieg sein würde und welches Ende er nehmen würde, konnten diese 13 bis 14 jährigen Konfirmanden nicht ahnen. Ernste Gesichter auf Konfirmationsfotos waren üblich. Wenn ein Mädchen, entgegen der Gepflogenheit, lacht, hat das eine einfache Ursache. Einer der Jungen hinter ihr hatte si, just beim klicken des Fotografen, an den Zöpfen gezogen.

Die Buben dieses Jahrgangs wurden Ende 1944, Anfang1945. teils erst 17jährig in den Krieg eingezogen. Richard Heim fiel mit 17 Jahren am 07. Januar 1945,Karl Welsch geriet in russische Gefangenschaft. Kurt Schölkopf galt 17 Jahre als vermisst, bist 1962 über den Suchdienst des Roten Kreuzes die Todesmeldung kam. Zwei Tage nach Kriegsende, am 10. Mai 1945, mit 17 Jahren, kam er beim Rückzug durch eine Mine ums Leben. Vom gesamten Jahrgang, 1927 / 28, leben heute, 06. März 2016, noch drei Personen.

Bildertanzquelle: Hilde Fröhlich, geb. Schölkopf