Sonntag, 28. Oktober 2018

Hobbyausstellung - 2018


 Bildertanzqzquelle: Erika Armbruster

Vergangenen Sonntag, 28. 10. 2018, durfte der Kulturgüterverein bei der Ausstellung der Hobbykünstlerinnen und –Künstlern, wieder das Foyer der Gemeindehalle gestalten. Auf dem Weg zur eigentlichen Ausstellung in der Halle wurden die Besucherinnen und Besucher im Eingangsbereich mit einer herbstlich bunten Dekoration empfangen. Auf einer alten Schallkarre (auch Schaltkarre), waren als Blickfang buntes Herbstgemüse und Herbstfrüchte in einer  sehr ansprechenden Weise arrangiert.
Bevor die Motorisierung die landwirtschaftliche Arbeit erleichterte, war bis in die 1950er und 1960er Jahre die Schalkarre, wie sie auf dem Foto abgebildet ist, ein bäuerliches Allzweck - Transportmittel. Mit dieser Karre fuhr man aufs Feld, um Feldfrüchte vom Acker, Reisig oder Holz aus dem Wald zu holen. Mit dem Schaltkarren wurden auch Brotlaibe ins Backhaus gefahren und wieder abgeholt. Der auf dem Foto abgebildete Schallkarren  ist mindestens 70 Jahre alt. Der „Zwilschsack“ auf dem Boden trägt die Jahreszahl 1877. 



Ergänzung zu „1960er Jahre  - Näherei Wurster“, Beitrag vom 22. 10. 2018 :  Frau Klein hieß „Jakobine Klein“.

 

Montag, 22. Oktober 2018

1960er Jahre - Näherei Wurster





Bildertanzquelle: Sammlung Schaal

Zu sehen sind folgende Mitarbeiterinnen: Von links, Johanna Walker, Maria Pacher, Emma Lauxmann, Johanna Mayer, Emma Rebmann, Frau Klein. Danke an Hedwig Knauf, die Informationen zu diesem Foto beisteuerte.
 
Vorige Woche ( 42. Woche, 18. 10. 2018) wurde über die Erwerbstätigkeit im nahegelegenen Wald geschrieben. Die zunehmende Industriealisierung erreichte Mitte des 20. Jahrhunderts auch die Dörfer.  Zum Beispiel errichtete der Textilbetrieb Emil Wurster aus Metzingen Nähereien in Walddorf und Altenriet ein. Vor allem Frauen wurden dort als Näherinnen gebraucht.  In den 1940er Jahren, während des Krieges, musste dort auch fürs Militär genäht werden. Bekannt war die Firma aber für robuste Arbeitskleidung aus strapazierfähiger Baumwolle, sogenannte Blauhosen und Blaukittel, die in der Arbeitswelt der Landwirtschaft und des Handwerks gebraucht .wurden und werden. Daraus hat sich der Begriff „Blaumann“ für Arbeitskleidung entwickelt. Diese Blauhosen sind die Urform der heutigen Jeans. Noch in den 1970er Jahren waren die „Blue Jeans“, wie sie damals genannt wurden außerhalb der Arbeitswelt nicht gesellschaftsfähig. Das änderte sich in den Folgejahren rasch. Die Jeans entwickelten sich schnell zum Modeartikel. Auch die Firma Wurster folgte diesem Trend. Zur Produktion von stabiler Arbeitskleidung kam die Jeans unter dem Markennamen „Tweans“ hinzu. Ende des vergangenen Jahrhunderts wurde die Nähereien in Altenriet und Walddorf aufgegeben. Die Produktion und der Vertrieb wurden an den Stammsitz nach Metzingen verlagert.

Nachstehendes Foto dürfte in den 1960er Jahren gemacht worden sein. Es muss ein besonderer Anlass gewesen sein. Der Firmengründer und Seniorchef, Emil Wurster (Mitte mit Brille) und Juniorchef Hans – Emil Wurster (links), waren gekommen. Die Frauen tragen keine Arbeitskleidung. Den Anlass wissen wir  nicht. Vielleicht weiß jemand mehr darüber. Sie oder Er dürfen sich gerne melden. Telefon: 07127 – 32391.  

Montag, 15. Oktober 2018

1951/52 - Waldarbeiterinnen - Förster


Bildertanzquelle: Hilde Speier geb. Welsch 

In den 1950er Jahren waren unsere Dörfer landwirtschaftlich geprägte Bauerndörfer. Die Hauptarbeit bestand in der Landwirtschaft. Einen Zuerwerb bot die Waldarbeit im naheliegenden Schönbuch, für Frauen und Männer. (Erst mit  der zunehmenden Industrialisierung erschlossen sich Nebenerwerbe in den Industriebetrieben.) Die Förstereien zogen ihre Jungpflanzen noch selbst. Im  Wald gab es Pflanzengärten. Der Pflanzengarten der Försterei Walddorf lag links der heutigen B 464 in Richtung Dettenhausen. Die Frauen wurden zum Beispiel gebraucht, um den Garten zu pflegen. Damit die jungen Baumflänzchen nicht vom Gras überwuchert und erstickt wurden, mussten sie ausgeschnitten werden. Das heißt, die Frauen arbeiteten mit einer Sichel. Mit der Sichel schnitten sie das Gras aus den Reihen, damit die Pflänzchen sich frei entwickeln konnten. Wenn die Bäumchen groß genug waren, dass sie ausgepflanzt werden konnten, war Männer- und Frauenarbeit gefragt. Ein Mann „stufte“ voraus. Das heißt, er machte mit einer schweren Hacke, „Reithau“, Pflanzlöcher, in die die Frauen hinterher die Bäumchen pflanzten. Waldarbeit war anstrengend. Beide beschriebenen Tätigkeiten konnten nur in gebückter Haltung ausgeführt werden.
Die auf dem Foto abgebildeten Frauen kamen aus Walddorf und Häslach. Soweit uns die Namen bekannt sind, handelt es sich um: Von oben links nach rechts: Maser ?, Rosa Welsch, Meta Rebmann, Lina Gutbrod, Marie Müller, Marie Welsch, Fritz ?,  Gertrud Welsch, Hilde Welsch, Marianne Welsch, Förster Herr Arabin.