Samstag, 11. Dezember 2010

Wenn der Hefemann einmal pfiff


»Jede Woche einmal kam der Hefemann aus Schlaitdorf, um den Hausfrauen in Walddorf seine Hefe zu verkaufen. Damit auch alle sein Erscheinen bemerkten, gab er mit einer kleinen Pfeife sein Signal. In einem blauen Stoffbeutel -ähnlich einem Seesack - den er um die Schulter trug, hatte er die Hefe verstaut. Sie war mit der Hand in kleine Häufchen geformt und in Zeitungspapier eingewickelt. Der Hefemann war ein fröhlicher, naturverbundener Mensch. Nie wanderte er durch die Dörfer ohne eine Blüte hinter dem Ohr. Wenn sein Signal ertönte, liefen die Kinder eilig los, um für die Mutter die notwendige Menge an Hefe zu kaufen - das Päckchen zu 3 Pf. oder 5 Pf. - je nach Größe.«
Kalenderblatt 1986, Gustav-Werner-Schule

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