Samstag, 18. Dezember 2010
1635: Der Friedhof, der Krieg und die Pest
»Um die Kirche herum wurde der Friedhof angelegt, von einer hohen Mauer umgeben. Aber dann kam der 30jährige Krieg (1618-1648).Viele durchziehende Soldaten und sonstiges Volk, das unterwegs starb, mußte begraben werden. In allen umliegenden Gemeinden wurden die Friedhöfe zu eng. Walddorf kam dabei sogar noch gut weg. Mitte des Jahres 1635 brach nun aber in Walddorf die Pest aus, die das ganze Jahr über anhielt. Ganze Familien wurden in wenigen Tagen ausgerottet. Die Eintragungen im Totenregister wurden immer länger. In diesen Eintragungen wird auch von der Errichtung eines neuen Friedhofes berichtet. Im August 1635 wurde ein Platz gekauft am Schützenhaus in der Bainden und am 20. September wurde der Gottesacker "im Rosengarten" eingeweiht. Am Tag der Einweihung - so wird geschrieben - wurde "jedem Haugesind halber und ganzer Ehen, auch was Waisen sind, hie und in Filialen (Gniebel, Rübgarten, Häslach) jedem 2 Brot gegeben zum Gedächtnis." Dieser Bemerkung ist ein Verzeichnis aller damals vorhandenen Haushaltungen oder Waisen beigefügt, welches für die Familiengeschichte mancher Walddorfer von Bedeutung ist.«
Kalenderblatt 1984 der Gustav-Werner-Schule
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