1954 endete eine zweitägige Ausflugsfahrt von Walter Jehle mit Weltmeisterjubel.
Eine Böblinger Firma hatte für ihren Betriebsausflug das Omnibusunternehmen Jehle engagiert. Samstag, 3. Juli ging die Fahrt nach Oberreitnau ins Allgäu und Bodensee, Sonntag, 4. Juli, wieder zurück über Oberschwaben und Schwäbische Alb nach Böblingen. Das allein wäre keiner Erwähnung wert, wäre da nicht der 4. Juli 1954 gewesen, der für Deutschland Sport- und Nachkriegsgeschichte geschrieben hat.
Zum ersten Mal, seit 1938, durfte Deutschland 1954 - 9 Jahre nach Kriegsende - wieder an einem internationalen Sportereignis teilnehmen. Als völliger Außenseiter stand Deutschland am Sonntag, 4. Juli 1954, im Endspiel der Fußballweltmeisterschaft in Bern. Spielbeginn bei strömendem Regen war 17.00 Uhr.
Für 1954 etwas sehr Modernes, gab es im Omnibus ein Autoradio. Gebannt hörten die Ausflügler auf der Rückfahrt die Reportage über das spannende Endspiel. Als sechs Minuten vor Abpfiff für Deutschland das Siegtor fiel und vollends über die Zeit gerettet werden konnte, gerieten die Ausflügler so aus dem Häuschen, dass der ganze Bus zu schwanken begann. An eine sichere Weiterfahrt war nicht mehr zu denken. Das war genau in einer Kurve, hoch nach Heiligenberg. Walter Jehle steuerte die nächste Wirtschaft an, öffnete die Tür und ließ die Leute erst einmal die Weltmeisterschaft feiern, bevor die Fahrt vollends nach Hause ging.
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