Wie bereits angekündigt findet der Tag des offenen Denkmals dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie digital statt. Dazu erscheint heute folgender Beitrag:
Der Pumpenwärter
Mit der Inbetriebnahme des
öffentlichen Wassernetzes wurde es nötig eine Person zu bestimmen, die die
ganze Anlage im Auge behielt. Erst mit der Zeit und den mit ihr einhergehenden
Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen trat allmählich eine Automatisierung
ein. Ganz ohne Pumpenwärter kamen die gemeindeeigenen Pumpstationen aber nie
aus. Denn im Falle eines Ausfalls musste schnell gehandelt werden. Innerhalb
kurzer Zeit wären die Reserven des Wassernetzes sonst aufgebraucht gewesen.
Der Pumpenwärter Robert Friedrich Heim vor der Wasserpumpstation im Schaichtal.
Bildquelle: Rosa Schiller
Robert Friedrich Heim
(*15.10.1902 †09.06.1961) war einer der Pumpenwärter. Dass gerade er diesen Dienst
übernahm, war kein Zufall. Er wohnte im höchstgelegenen Haus Häslachs und
bemerkte so als Erster im Dorf, wenn das Wasserreservoir auf dem Schaichberg
leer war und die Leitung trocken blieb.
„Ist
noch Wasser in der Leitung?“
Eine
Frage die sich der Pumpenwärter jeden Tag aufs Neue stellte.
Seine Tochter berichtet uns
als Zeitzeugin: Wenn ihr Vater im Sommer abends von der Feldarbeit nach Hause
kam, war eine seiner ersten Tätigkeiten zu prüfen, ob noch Wasser aus der
Leitung floss.
Wenn nicht, ging es auf
Fehlersuche. Warum schalteten die Pumpen im Schaichtal nicht ein? War der
Füllstandsmesser im Wasserreservoir hängen geblieben? War das Wasser in den
Brunnenschächten im Schaichtal zur Neige gegangen? Gerade an heißen Tagen mit
hohem Wasserverbrauch musste der Pumpenwärter oft mehrmals täglich den Weg ins
Schaichtal auf sich nehmen.
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