Wann dieses Foto genau gemacht wurde, können wir
nicht mehr erfragen. Sicher ist der angegebene Zeitraum. Nach dem Feldzug gegen
Frankreich, Mai / Juni 1940, kamen französische
Kriegsgefangene nach Deutschland. Sie wurden als Arbeitskräfte in der
Industrie und der Landwirtschaft eingesetzt. Auch in unserer Region gab es sie.
Einzelnen Bauern waren sie als Arbeitskräfte zugeteilt. Tagsüber arbeiteten und
lebten sie beim Bauern, abends wurden sie an einem Sammelplatz vom
Ortspolizisten abgeholt und in ihr nächtliches Sammelquartier gebracht. Für
Walddorf und Häslach war es in Walddorf, vermutlich in der „Anstalt“
(Gemeindeeigenes Gebäude, in dem Wäscherei, Wohnung der Gemeindeschwester,
Kindergarten und Kochschule untergebracht waren. Stand auf dem Platz des heutigen
Saales des CVJM). Wer es genauer weiß, darf gerne anrufen, Tel.: 07127 – 32391.
Morgens hatte der Dorfpolizist die Aufgabe, die Gefangenen wieder zu den Bauern
zu begleiten. Das Verhältnis des hiesigen Ortspolizisten, Wilhelm Nonnenmacher,
und den Gefangenen entwickelte sich über die Jahre zu einem
Vertrauensverhältnis, so dass es auch vorkommen konnte, dass einer der Schützlinge
die Dienstpistole zu tragen bekam.
Henri, den wir auf dem Foto sehen, war einer der französischen
Kriegsgefangenen. Er war Johannes Hauser in Häslach zugeteilt gewesen. Die
Buchstaben „KG“ auf seinem Pullover bedeuteten „Kriegsgefangener“. Das entsprach
der staatlichen Vorschrift. In der Praxis arbeitete er und lebte er zusammen
mit der Familie. Der zunächst Fremde, gehörte mit der Zeit dazu. Nach Ende des
Krieges, blieb eine Freundschaft mit der Familie bestehen. Noch Anfang der
1960er Jahre besuchte er mit seiner Frau die Familie Hauser in Häslach.
Henri mit seiner Frau Hermine in Frankreich
Bildertanzquelle: Irene Häusler
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen