Unser tägliches Brot ist heute eine
nicht weiter reflektierte Selbstverständlichkeit geworden. Als ein
Konsumartikel, steht es jederzeit zur Verfügung.
In vielen Formen und Geschmacksrichtungen kann
Brot in Bäckereien und Supermärkten erworben werden. Selbst gebackenes Brot
wird seltener, eher dann Kuchen oder bald wieder Weihnachtsgebäck. Das Mehl
dazu kann ebenfalls wie andere Lebensmittel im Laden gekauft werden. Der Bezug
zur Herkunft des Brotgetreides, aus dem Mehl und Backwaren Hergestellt werden
schwindet zunehmend aus dem Wissen und Bewusstsein der Menschen. Bis in die
Mitte des vergangenen Jahrhunderts war, zumindest auf dem Land, der Werdegang
des Brotes vom der Aussaat des Korns bis zur Ernte des Getreides, Mahlendes Getreides zu Mehl und Backen des
Brotes im Gemeindebackhaus allerorts
konkret erlebbar. Übers ganze Jahr zog sich die Arbeit hin und war noch
mit viel Handarbeit verbunden.
Die ersten Maschinen, die zum Beispiel die
Erntearbeit erleichterten, kamen noch dem Krieg, nach der Währungsreform 1948,
Anfang der 1950er Jahre in den landwirtschaftlichen Betrieben an. Anfangs
konnten sich solche Maschinen nur wenige leisten. Erst in der Mitte der 1950er
setzte die breite Mechanisierung und Motorisierung in der Landwirtschaft ein.
1940er – „Frucht wegmachen“ (Mähen von Getreide)
Bildertanzquelle: Ursula Petermann
Das Getreide wurde mit der Sense, die mit einem
speziellen „Flügel versehen war“, der das Getreide umlegte, weggemacht (= gemäht).
Von Hand wurde das umgelegte Getreide eingesammelt und zum Trocknen ausgelegt.
Anfang 1950er – mechanisiertes Mähen mit Mähmaschine und Getreideablage
Bildertanzquelle: Hedwig Wurster
Eine Mähmaschine mit Messerbalken, die mit einer
Ablage fürs Getreide ergänzt war verrichtete die Arbeit des Mähens, und des
Ablegens des Getreides in einer Richtung auf Der Ablage. Eine Person, die auf
einem erhöhten Sitz darüber saß, schob mit einem Spezialrechen portionsweise das
Getreide von der Ablage auf den Acker. Dort konnte es zum Trocknen ausgelegt
werden.
Das brachte eine große Erleichterung, denn es ersetzte
viel mühsame Handarbeit. Auf dem Foto ist Georg Wurster, der Vater von Hans
Wurster zu sehen. Die Mähmaschine bedurfte viel Kraft. Georg Wurster ist mit
zwei Pferdestärken unterwegs. Die Person, die die Getreideablage bediente, ist
mit dem Rücken im Bild. Der Acker, auf dem Georg Wurster arbeitete, war in der
„Unter Gass“ (rechts der Dettenhauser Straße, früher „Deutsche Gasse“). Die
Häuser, die im Hintergrund zu sehen sind, liegen an der heutigen Dettenhauser
Straße. Die Grundstücke, etwa auf Höhe der Dettenhauserstraße 30 – 40, sind
heute weitgehend bebaut.
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