Am 28. Juli 1918 wurde der Krieg erklärt. Bei den
Bauern stand die Getreideernte vor der
Tür und die Männer, die für die schwere Erntearbeit gebraucht wurden, mussten in den
Krieg ziehen. Die Kriegsnot wirkte sich schnell zu Hause in den Familien aus.
Väter, Ehemänner, Söhne, Brüder fehlten. Ob sie wieder kommen würden, war
ungewiss. Erwin Rebmann recherchierte über die Gefallenen und Vermissten Männer
beider Weltkriege aus Walddorf und Häslach. In Häslach, das damals ca. 450
Einwohner zählte, gab es 20 Gefallene und 1 Vermissten, in Walddorf, mit etwa
doppelt so viel Einwohnern, 51 Gefallene und Vermisste. Von den vermissten
Soldaten kam keiner mehr zurück. Im 2. Weltkrieg waren es in Walddorf 92, in
Häslach 27 Gefallene und Vermisste.
Johannes Rebmann, 1876 – 1914
Bildertanzquelle: Erwin Rebmann
Johannes Rebmann, Erwin Rebmanns Urgroßvater, gehörte
zu den ersten gefallenen Soldaten 1914 aus Walddorf. Die Familien, als die
Hinterbliebenen, erhielten zum Gedenken an ihre Gefallenen als gerahmtes Bild
eine sogenannte „Gefallenen Chronik“, deren Inhalt wir hier komplett wieder
geben können.
„ Johannes Rebmann
Gefreiter im Württembergischen Reserve Infanterie
Regiment Nr. 247
Er wurde Geboren am 22. Mai 1876 zu Walddorf
Gefallen am 23. Oktober 1914 bei Becelaere
Aktiv gedient von 1896-1898 beim 10
Württembergischen Infanterie Regiment Nr. 180
Infolge Mobilmachung eingerückt bei Beginn des
Weltkriegs Anfang August 1914
zum Landwehr Infanterie Regiment 125 und zog im
Oktober 1914 ins Feld
zum Mobilen Württembergischen Reserve Infanterie
Regiment Nr. 247
54. Reserve Division.
Tätigen Anteil nehmend am Feldzuge im Westen
gegen Frankreich:
Kämpfe und Schlachten in Flandern, bei Ypern, an
der Yser, bei Moorseele,
Gravenstafel, bei Broodseinde, Bellewaarde Ferme,
bei Becelaere,
wo er am 23. Oktober 1914 den Ehrenvollen
Heldentod für sein bedrängtes Vaterland auf dem
Felde der Ehre erlitt.“
„Feld“ bedeutet hier „Schlachtfeld“ des Krieges.
Der Tod „im Feld“ wurde staatlicherseits als „Heldentod“ und „ehrenvoll“ verherrlicht.
Sein Frau war zur Witwe, seine Kinder zu Waisen geworden.Erwin Rebmann forschte
nach und fand heraus, dass sein Urgroßvater zusammen mit vielen anderen
Soldaten beim Sturm über einen Acker vom Gegner nieder geschossen wurden.
Begraben sind sie in einem sogenannten „Kameradengrab“, das heißt hier „Massengrab“
in Langemark in Belgien.
2 Kommentare:
https://de.wikipedia.org/wiki/Erste_Flandernschlacht
Kaum zu glauben, dass gut zwanzig Jahre später ein
noch schlimmerer Krieg beginnen sollte.
2. Abschnitt, 1. Satz 28. Juli 191 4, nicht 18
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