Zur Erleichterung der schweren
und mühsamen Handarbeit in der Landwirtschaft wurden gerade im vergangenen
Jahrhundert durch den Fortschritt in der Technik viele hilfreiche Maschinen
entwickelt. Im Heuet zum Beispiel musste das gemähte Gras musste mit der Gabel
von Hand aufgeschüttelt werden, mit dem Rechen gewendet, zu "Plagen"
und "Schochen" aufgehäuft, wieder verstreut und erneut zu
"Plagen" zusammen getan werden, bis das Gras zu Heu getrocknet war
und mit dem Heuwagen in die Scheune gefahren werden konnte. So war es bei sonnigem,
trockenen Wetter. Bei nassem Wetter mussten diese Arbeiten oft wiederholt
werden.
Auf dem Foto sehen wir eine
Maschine in den 1950ern, die mechanisch das Heu zusammen bringt und in einem
Zug viel Handarbeit mit Gabel und Rechen ersetzt. Sie gab es schon, bevor der
Traktor die Zugtiere ablöste. Eine Pferdestärke reichte aus, diese
eisenbereifte Maschine zu ziehen.
In der Zeit ohne solche Maschinen
wurde die ganze Familie zur Mitarbeit gebraucht , auch die Kinder. So war in
den 1950er Jahren, zumindest in den bäuerlich geprägten Dörfern, „Pfingstferien“
ein unbekanntes Wort. Die Ferien richteten sich, wie Ostern oder Weihnachten,
nach kirchlichen Feiertagen, alle übrigen Ferien, ohne festgelegten Termin, nach
der anfallenden Feldarbeit. Kurze Zeit nach Pfingsten, im Juni, wenn es Zeit
zum Heuen war, gab es "Heuferien". Eine Frau, Jahrgang 1940, erinnert sich, wie einmal der Bürgermeister,
der selbst auch Bauer war, in die Schule kam und den Lehrer aufforderte, die
Schüler heimzuschicken, jetzt sei der Heuet, Dann waren Heuferien. Bei schönem
Wetter waren Ferien, um beim Heuen mitzuhelfen, bei schlechtem Wetter war
Schule. Im August folgten die "Erntferien" zum Ernten des Getreides.
Im September / Oktober die Herbstferien, zur Kartoffel-, Rüben- und Obsternte.
Bildertanzquelle: Ernst Gaiser
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