Dienstag, 20. Januar 2015
Flachsschwingen
Eine weitere Winterarbeit der Frauen (s. Post vom 22. 12. 2014) war das Flachsschwingen. Das Schwingen des Flachses war ein Arbeitsgang auf dem sehr mühsamen Weg von der Flachspflanze (Lein) bis zum Leinenfaden, der zum Nähen oder zum Verweben zu Leinenstofemf tauglich war. Das alles erforderte eine, meist körperlich schwere, Handarbeit. Nach dem Ernten, Trocknen, Darren, Riffeln, Brechen, Hecheln, kam das Schwingen. Nach dem Hecheln mussten die Fasern weiter gereinigt werden. Mit. Eine Hand hielt man ein Faserbüschel über den hölzernen Schwingbock, mit der anderen Hand schwang man mit einem, ebenfalls hölzernen, Schwingschwert in Faserrichtung nach unten, um verbliebene Stängelreste und zu kurze oder zu grobe Faserb (Rupfen) heraus zu schlagen.
Eine Zeitangabe für dieses Foto haben wir nicht. Die Art der Kleidung und die Arbeitsweise, könnte ein solches Foto noch in den 1920ern / 30ern gemacht worden sein. Auf dem Bild sehen wir zwei Walddorfer Frauen am Schwingbock, eine dritte beim Stricken von Socken. Sie schaffen im Freien, vielleicht ging es schon dem Frühjahr zu. Beim Schwingen staubte es, daher die Kopftücher.
Eine Jahresausstellung des Kulturgütervereins widmete sich dem Thema "Vom Flachs zum Leinen". Auf unserer Homepage "kulturgueterverein.de" finden Sie einen Infotext und eine Bildgalerie dieser Ausstellung im Juli 2011.
Bildertanzquelle: Sammlung Schaal
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