Bildquelle: Dora Heim
Nach Ende des Krieges (1945) war an Reisen nicht zu denken. Deutschland lag in Trümmern. Millionen waren unfreiwillig unterwegs durch Flucht und Vertreibung. Zunächst ging es um existentielle Bedürfnisse.
Doch Anfang der 1950er Jahre ging es langsam aufwärts. Zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Bus oder der Bahn (dritte Klasse) machten sich die Deutschen auf. Man blieb zunächst innerhalb des Landes: Die Tagesausflüge oder Urlaubsreisen führten in den Schwarzwald, an den Bodensee, in die bayerischen Berge an die Nord- und Ostsee. Oft nur eine Woche. Das Geld war noch knapp. Urlaub leistete man sich vom Ersparten. Übernachtet wurde in Zelten oder in Jugendherbergen. Der Urlaub diente der Erholung, schließlich arbeitete man noch sechs Tage die Woche. Hauptverkehrsmittel für Urlaubsreisen war die Bahn. In der Urlaubszeit fuhren viele Sonderzüge. Nur wenige hatten ein eigenes Auto und wenn, dann ein kleines. Die Ansprüche vor Ort waren im Vergleich zu heute eher bescheiden. In den Pensionen wünschte der Urlauber fließendes Wasser auf dem Zimmer - kalt und warm.
Ergänzt werden muss,
dass in den ländlich geprägten Regionen mit bäuerlichem Charakter, Urlaub noch
ein Fremdwort war. Wenn Städter verreisten, war für den Bauern
Hauptarbeitszeit. An Reisen war nicht zu denken. Mitte der 1950er Jahre kamen
immer mehr Motor-betriebene Fahrzeuge und Maschinen in die Betriebe, welche die
landwirtschaftliche Arbeit erleichterten und die Arbeitszeiten verkürzten. Erst
dann wurde es möglich, dass auch sie sich, wenn auch kurz, Urlaub leisten
konnten.
In den 50er-Jahren war Italien zum Traumziel der Deutschen geworden.
Mit Italien verbanden sie Sonne, Strand und Meer.“
Die beiden jungen
Frauen aus Häslach auf dem heutigen Foto erfüllten sich 1959 diesen Wunsch nach
Urlaub in „Bella Italia“. Ihr Traumziel hieß damals „Cervia“ an der Adria. Alle
Vorstellungen von Italienurlaub wurden erfüllt, „Sonne, Strand und Meer“.
Gefahren wurde mit der Bahn. Der Urlaub dauerte eine Woche, ganz wie es damals
üblich war.
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