„70. + 71. Geburtstag von
Johannes + Karoline Hauser am 20. April 1960“. So lautet die Bildunterschrift
zu diesem Bildes im Fotoalbum des Ehepaars Hauser in Häslach. Johannes Hauser,
„D’r Hauser“, „D’r Hausers Hannes“, „D’r Schultes“, bedeutete
unmissverständlich, dass der Bürgermeister von Häslach gemeint war. Nach Ende
des Zweiten Weltkrieges, 1945, war er von der französischen Besatzungsmacht als
Bürgermeister von Häslach eingesetzt worden. Für die Auswahl zu diesem Amt entscheidend
war, dass er kein „Nazi“ gewesen war. Das heißt, als gläubiger Christ und Mitglied
der Hahnschen Gemeinschaft, war er kein Befürworter des Nationalsozialismus‘,
Kein Anhänger des Hitlerregimes gewesen. Mit ihm startete der Neubeginn nach
dem Krieg. Das Amt behielt er bis 1963, bis zu seinem 73. Geburtstag. In vielen
kleinen Ortschaften gab es zu dieser Zeit keinen hauptamtlichen Bürgermeister. Ein
Bauer aus dem Dorf übte, neben seiner Existenzsicherung, Bauer zu sein,
sozusagen nebenberuflich, mit Unterstützung eines Verwaltungsaktuars des
Landratsamtes, das Amt der Bürgermeisters aus. Johannes Hauser war für Häslach
der letzte sogenannte „Baura - Schultes“ = Bauernschulthaiß.
Seine Frau, Karoline
Hauser, geborene Weinmann, stammte aus Walddorf.
Das Ehepaar gehört zu der
Generation, die zwei Weltkriege miterlebt hat (Johannes Hauser selbst war
Soldat im Ersten Weltkrieg), die Inflationszeit nach 1918, politische Umbrüche,
die Weltwirtschaftkriese der 1920er Jahre. Geboren wurden sie, 1889 und 1890, im
Kaiserreich, , Württemberg hatte einen König. 1918 kam das jähe Ende der
Monarchie. Die Weimarer Republik wurde 1933 die Hitler – Diktatur abgelöst.
Nach 1945 nahm die Demokratie langsam Gestalt an. Was durchgehend stabil
geblieben war, war die Existenzsicherung durch die bäuerliche Grundlage. Ohne -
oder mit wenig - technischen Hilfsmitteln, war vor allem der eigenen Hände
Arbeit angesagt. Spuren harter körperlicher Arbeit sind den beiden anzusehen.
Bildertanzquelle: Irene
Häusler, Enkelin des Ehepaars Hauser
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