Montag, 6. Juni 2016
1940 / 50er Jahre - Heu wenden
Die landwirtschaftliche Maschine, die auf dem Foto vom 22. 05. 2016 zu sehen ist, war ein "Schwadenrechen", das heißt, ein Rechen, der auf Maschinenbreite in einem Arbeitsgang eine ganze "Schwade" oder "Plage" zusammenrechen konnte, ohne die Muskelkraft eines Menschen. Gezogen wurde der Schwadenrechen vom Traktor oder, wie auf dem Foto, von einem Pferd.
Das heutige Foto zeigt eine Arbeitsweise beim Heuen wie sie zuvor, ohne Maschinen, von Hand ausgeführt wurde. Das aufgeschüttelte und zum Trocknen verstreute Heu, musste, damit auch die Unterseite von der Sonne getrocknet werden konnte, mittags mit dem Rechen gewendet werden. Reihe für Reihe wurden die ganzen Wiesen gewendet. Wenn das Heu trocken genug war, wurden mehrere Reihen, in Handarbeit, mit Gabel und Rechen, zu einer "Plage" (Schwade) zusammengetan und mit dem Heuwagen in die Scheune gebracht.
Auf dem Foto sehen wir Johannes Hauser, Bürgermeister von Häslach, beim Heuwenden mit seinen Töchtern Lydia und Hilde und einer weiteren Person, Das Foto wurde vermutlich Ende der 1940eraufgenommen. Die Wiese am Waldrand des Schönbuchs dürfte in der "God Nacht" (Gute Nacht) gelegen sein. Im Volksmund hieß dieses Gewann so, weil es weit entfernt vom Dorf, an der Gemarkungsgrenze zu Rübgarten lag. Der Weg vom Dorf aus war so weit, so dass man morgens hinging und erst abends wieder zurückkam. Das Gewann befindet sich unter der Starkstrom Mastenlinie, die durch den Schönbuch führt. Heute gelangt man dorthin über den Reichenbachweg, Kohläcker, Lerchenfeld oder übers Pfädle und Tübinger Weg.
Die älteren wissen noch den Weg über die Deutsche Gasse (heute Dettenhauser Straße), am Sai (am See) vorbei, (Ecke heute Reichenbachweg befand sich früher ein See, wo die Gänse hingetrieben wurden). Weiter ging es zur „Loimagrub“ (Lehmgrube),Kohläcker, Aischbach, Froschlach, Lerchenäcker, „God Nahct“.
Bildertanzquelle: Irene Häusler
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