Montag, 29. März 2010
Ostereier – Rugala
Ostern war ein Fest nicht nur in der Familie, sondern für das ganze Dorf als Gemeinschaft. Soweit es vom Wetter her möglich war, ging man am Ostersonntagnachmittag in die Reute zum Ostereier – Rugala. Rugala könnte annähernd mit „rollen“ übersetzt werden. Reute sind die Wiesen am Waldrand nach dem Wasserturm, im Ortsplan erscheinen sie als Lange Reute.
Vor allem Kinder, Familien samt ihrem Besuch und junge Erwachsene zogen zur Reute. Das Hauptgeschenk an Ostern waren Eier von den eigenen Hühnern, die mit Zwiebelschalen braun gefärbt waren. Diese Eier nahm man mit und rugelte oder warf sie, je nach kindlichem Vermögen, auf der Wiese bis die Schale brach. Dann wurde das Ei geschält und gegessen. Beim Eier werfen um die Wette unter den Erwachsenen konnte es vorkommen, dass Eier im Wald landeten. Das seltenere Geschenk eines neuen Balles zu Ostern kam ebenfalls zur Vorführung. Mannschaften des Turnvereins trugen Faustballspiele gegeneinander aus. Abends wurde im Adler gefeiert. Die Verlierermannschaft bezahlte die Zeche. Es waren Nachmittage des gemeinsamen Spielens im Freien nach dem Winter. Nur bei sehr schlechtem Wetter fiel Ostern in der Reute aus. Diesen Brauch hielt sich bis in die 1970er Jahre.
Unser Bildertanz-Bild stammt aus dem Jahr 1953 v. l. Rosemarie Braun, Monika, Elli, Toni, Senta, Alfred Leitenberger, Anni und Ernst Himmelsbach an der Hand von Christian Armbruster, 2. Reihe Ruth Leitenberger, Traude Necker, Ursula Roth.
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