Donnerstag, 4. Juni 2009

Häslach 1867: Aus der Beschreibung des Oberamts Tübingen (VI)


Bildertanz-Foto: Familie Roth (Häslach)

»Der aus Land- und Simmenthalerrace bestehende Viehbestand ist gut und wird durch einen Farren nachgezüchtet. Einiger Handel mit Vieh- und Milchverkauf findet statt.
Einige Ortsbürger lassen den Sommer über 180 Bastardschafe laufen, die Wolle kommt nach Metzingen.
Schweinezucht findet statt und die Ferkel werden nicht nur für den eigenen Bedarf, sondern auch zum Verkauf gezogen; auch gemästete Schweine werden zum Theil nach außen verkauft.
Von dem gezogenen Geflügel wird ein kleiner Theil an Händler abgesetzt.
Die ohnehin nicht bedeutende Bienenzucht ist im Abnehmen.
Das Stifungsvermögen beträgt 1411 fl , darunter sind 75 fl besondere Stiftungen, deren Zinsen alljährlich am Johannisfeiertag auf Anschaffung von Brod für die unbemitteltsten Gemeindeglieder verwendet werden.
Nördlich vom Ort führt auf der Höhe eine alte Römerstraße, in welche eine weitere, von Walddorf herkommende nordöstlich von Häßlach eingeht.
Im Gemeindewald, zunächst am Hochsträß, befinden sich zwei Grabhügel.
Die hohe und vogteiliche Gerichtsbarkeit gehörte den Pfalzgrafen von Tübingen und kam 1342 mit der Stadt Tübingen an Württemberg.
Besitzungen hatte das Kloster Hirschau, welche es im 14. und 15v. Jahrhundert an die Herren von Schilling verlieh. Am 20. Dezember 1450 verschrieben sich Hans und Ostertag von Lustnau gegen den Abt Wolf von Hirschau, dass das Höflein zu H. nach ihrem Tode an das Kloster fallen solle.
Zu Zeiten war H zu 2/3 nach Walddorf, zu 1/3 nach Schlaitdorf eingepfarrt (Binder 405); jetzt ist der Ort ganz Filial von Walddorf.«

ENDE
Bildertanz-Quelle: Beschreibung des Oberamts Tübingen, 1867, Herausgeber: Königlich statistisch-topographisches Bureau, Seite 386

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