Hefe war kein Artikel, den
man einfach im Laden kaufen konnte, sofern es überhaupt einen Krämerladen im
Dorf gab. Viele Waren des täglichen Lebens wurde im Hauserhandel an die Leute
gebracht, vor allem auf den Dörfern. Hefe zum Backen gehörte dazu. In
bestimmten Abständen kam ein Hefehändler ins Dorf. In Walddorf war es z. B. der
"Hefemann", rechts im Bild, aus Schlaitdorf. In einem Säckchen über
der Schulter trug er die Hefe mit sich. Man wusste, wann er kommt und wartete
auf ihn, versammelt am Straßenrand. Unsere heutige Aufnahme wurde in Walddorf
gemacht. Eines der mit wartenden Kinder, ein Mädchen, wurde 1905 geboren.
Daraus kann geschlossen werden, dass das Foto um 1910 gemacht worden ist.
Bildertanzquelle: Sammlung
Schaal.
Montag, 30. Januar 2017
Montag, 23. Januar 2017
1940er - Hausschlachtung
Im Winter wurde "gmetzged", das heißt, geschlachtet. Der Metzger kam ins Haus. Geschlachtet wurde die eigene Sau aus dem eigenen Stall. Der Schlachtplatz war die Scheune. Der Winter als Schlachtzeit. Dies war vorgegeben, nicht allein, weil von Frühjahr bis Herbst die Feldarbeit vorging. Wichtiger war die Kälte des Winters. Künstliche Kälte von Kühlschrank oder Gefriertruhe gab es nicht, nur die natürliche Kälte der Jahreszeiten. Für den bäuerlichen Haushalt war der Schlachttag und die Tage danach, sehr arbeitsintensiv. Es galt, die verderblichen Lebensmittel, Fleisch und Wurst, rasch haltbar zu machen. Was nicht gleich verzehrt werden konnte, musste verarbeitet werden. Zur Konservierung wurde Wurst z. B. in Dosen eingemacht, Fleisch durch Einsalzen haltbar gemacht. Fleisch, das "in den Rauch gehängt" wurde, ergab sehr haltbares Rauchfleisch.
Auf dem Foto sehen wir ein bereits geschlachtetes Schwein, dessen beiden Hälfte an einem speziellen Gestell an Holzhaken in einer Häslacher Scheune aufgehängt sind. Die Hälften sind bereits "ausgenommen", das heißt, die Innereien sind entfernt. Hausschlachtungen waren bis in die 1950/60er Jahre üblich.
Bildertanzquelle: Familie Hilde Roth
Montag, 16. Januar 2017
1950er - Kraftverkehr im Winter
Gut gerüstet für
Winterfahrten mit schweren Lasten war der "Kraftverkehr Schweizer"
aus Walddorf. Dieser Lastwagen mit Anhänger wurde vor 1957 zugelassen. Davon
zeugt das Kfz - Schild mit "FW 21......". "FW " bedeutete "Französisch
West", nach der Nachkriegsbesatzungsmacht. 1957 wurden Nummernschilder
nach der deutschen Kreiszugehörigkeit eingeführt. Autos, somit auch Lastwagen,
wie hier schön zu sehen ist, hatten ihren Motorblock klar abgesetzt vorn.
Volkstümlich wurde dieser Vorbau „Schnauze“ genannt. Die Ausnahme wurde in der
heutigen Dettenhauser Straße gemacht.
Bildertanzquelle: Waltraud Schweizer
Bildertanzquelle: Waltraud Schweizer
Montag, 9. Januar 2017
2008 Winteridylle
Der Winter 2016 / 2017
ließe lange auf sich warten. Umso gewaltiger war sein Start Anfang Januar 2017,
mit gleich sibirischen Temperaturen in der Nähe von nachts minus 15 Grad
Celcius. Selbst der Schnee konnte erst kommen, als die Temperaturen etwas
nachgelassen hatten. Nach dem jetzigen Stand, wird uns der Winter vorläufig
erhalten bleiben.
Unser heutiges Foto
entstand 2008 in der Häslacher Schulstraße. Der Fachwerkgiebel mittig im Hintergrund
harmonisiert das Winterbild zu einer wahren Winteridylle. Zur Orientierung für
nicht ortskundige: Rechts ist das Ärztehaus, Schulstraße 21, der Fachwerkgiebel
gehört zur Schulstraße 19.
Bildertanzquelle: Heidi
Necker
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