Sonntag, 27. Mai 2018

Der Familienname "Heim" in Walddorfhäslach

Der Familienname "Heim" ist in unserer Region weit verbreitet und gleichzeitig einer der Namen, dessen Wurzeln sich am weitesten zurückverfolgen lassen. In Walddorf taucht der Name "Heim" schon vor über 600 Jahren auf. Für Landgemeinden ist dies ein beachtlicher Zeitraum. Denn viele historische Dokumente gingen durch Kriege, Unruhen und Brände über die Jahrhunderte hinweg verloren.
In einer Art Lagerbuch über den Schönbuch findet sich der Name "Heim" bereits im Jahr 1383. In einer Liste werden die Abgaben aufgezählt, die die Bewohner Walddorfs zu leisten hatten.
Die Transkription der abgebildeten Zeile lautet: "Haintz Haim V Schilling, III Heller und III Hunr jerlich von Wißn." Aus dem Ertrag seiner Wiesen musste er also fünf Schilling und drei Heller (frühere deutsche Münzen) und drei Hühner abgeben.
Erneut begegnet uns der Name in einem weiteren Lagerbuch aus dem Jahr 1417.
Dort heißt es: "Item Cunrat Haim hat einhalb mansmad Wißen genannt das wädlin ligt in dem Himelrych stoßt an Cunrat Bleblis Wiß." Cunrat Haim besaß ein halb Mansmad Wiesen, die besteuert wurden. Das Mansmad ist ein altes Flächenmaß und beschreibt die Fläche, die an einem Tag von einer Person bestellt werden konnte. Die Wiese lag neben der Wiese von Cunrat Bleblis, im sogenannten "Himmelreich", einem Gewann in Walddorf.
Ab Ende des 16. Jahrhunderts lässt sich die Geschichte der Familie Heim in den Kirchenbüchern Walddorfs verfolgen. Die jeweiligen Pfarrer führten Buch über Geburten, Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen.
Die beiden abgebildeten Archivalien werden vom Hauptstaatsarchiv Stuttgart verwahrt (Signatur: H107/18 Bd. 1 und H107/18 Bd. 2).

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