Montag, 2. Oktober 2017

1914 – 1918 – unbekannter Soldat



 
 
Das heutige Foto wurde während des Ersten Weltkrieges in einem Fotoatelier aufgenommen, weitab der Realität des tatsächlichen Kriegsgeschehens. Solche Erinnerungsfotos wurden gemacht, bevor ein Familienangehöriger, Sohn, Vater, Bruder,  „ins Feld“, das heißt in den Krieg ziehen mussten. Oft blieb es das letzte Foto, wenn dieser gefallen, „im Feld geblieben“ war. Feld bedeutet in diesem Zusammenhang „Schlachtfeld des Krieges“. Solche Fotos hingen in vielen Wohnstuben zum Gedenken an einen gefallenen Soldaten.
Häslach zum Beispiel, woher das Erinnerungsfoto stammt, das damals vier- bis fünfhundert Einwohner zählte, hat von Januar 1915 bis Oktober 1918 zwanzig gefallene und einen vermissten Soldaten zu verzeichnen.
Im den Fotoateliers wurden die Soldaten vor einer schönen Landschaftskulisse im Hintergrunde abgelichtet. Uniform und Ausrüstung waren noch sauber, trugen keine Kriegsspuren. Es sollte ja ein schönes Foto werden, leider oft auch das letzte. Man wusste ja nie, ob einer, der auszog, auch wieder kommt. Hoffnung und Tod lagen nah beieinander. Koppel und Stiefel glänzen neu. Kennzeichen deutscher Soldaten war der Pickelhelm, ein Helm mit Spitze, aus der preußischen Militärtradition. Das Gewehr als Schusswaffe trug an der Spitze zusätzlich ein sogenanntes Bajonett. Das war eine bis zu fünfzig Zentimeter lange Stichwaffe (Dolch) für den Nahkampf zum Beispiel in den Schützengräben.
Wie dieser junge Soldat hieß und ob er „vom Feld“ wieder zurück kam, wissen wir nicht.

Bildertanzquelle: Irene Häusler

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