Montag, 23. Januar 2017

1940er - Hausschlachtung






 Im Winter wurde "gmetzged", das heißt, geschlachtet. Der Metzger kam ins Haus. Geschlachtet wurde die eigene Sau aus dem eigenen Stall. Der Schlachtplatz war die Scheune. Der Winter als Schlachtzeit. Dies war vorgegeben, nicht allein, weil von Frühjahr bis Herbst die Feldarbeit vorging. Wichtiger war die Kälte des Winters. Künstliche Kälte von Kühlschrank oder Gefriertruhe gab es nicht, nur die natürliche Kälte der Jahreszeiten. Für den bäuerlichen Haushalt war der Schlachttag und die Tage danach, sehr arbeitsintensiv. Es galt, die verderblichen Lebensmittel, Fleisch und Wurst, rasch haltbar zu machen. Was nicht gleich verzehrt werden konnte, musste verarbeitet werden. Zur Konservierung wurde Wurst z. B. in Dosen eingemacht, Fleisch durch Einsalzen haltbar gemacht. Fleisch, das "in den Rauch gehängt" wurde, ergab sehr haltbares Rauchfleisch.
Auf dem Foto sehen wir ein bereits geschlachtetes Schwein, dessen beiden Hälfte an einem speziellen Gestell an Holzhaken in einer Häslacher Scheune aufgehängt sind. Die Hälften sind bereits "ausgenommen", das heißt, die Innereien sind entfernt. Hausschlachtungen waren bis in die 1950/60er Jahre üblich.

Bildertanzquelle: Familie Hilde Roth

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